Gradierwerk
Die Dorngradierung wurde im 16. und 17. Jahrhundert hauptsächlich für die Salzgewinnung eingesetzt.
Sie bestehen aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln, vorwiegend Schwarzdorn (Prunus spinosa) verfüllt ist. Der Salzgehalt der hindurchgeleiteten Sole wird durch die natürliche Verdunstung des Wassers erhöht. Durch die wiederkehrende Verdunstung der Sole setzen sich deren Verunreinigungen wie Kalk und Gips im Reisig ab und bildeten den typischen grau-braunen Dornstein. Durch dieses Verfahren konnte eine hochkonzentrierte Sole (bis zu 27% Salzgehalt) gewonnen werden.
Heute werden Gradierwerke oft zu Kurzwecken, zum Inhalieren mit Salz angereicherter Luft, betrieben. Durch die herabrieselnde Sole wird die Luft in der Nähe des Gradierwerks mit Salz angereichert, die Wassertröpfchen binden Partikel in der Luft. Dies wirkt sich ähnlich wie bei Seeluft bei Pollenallergikern und Asthmatikern und anderen positiv aus. Durch das Einatmen salzhaltiger Luft werden die Atemwege befeuchtet und die Wandungen der Atemorgane positiv beeinflusst. Des Weiteren besitzen die feinen Salzkristalle eine sekretlösende Wirkung, die Atemwege werden sanft gereinigt, die Schleimhäute schwellen ab und Hautirritationen klingen ab. Viele Ärzte und Heilpraktiker empfehlen aus diesen Gründen einen längeren Aufenthalt an der See oder in Kurorten, welche sich den Effekt der Gradierwerke zu Nutzen gemacht haben.
Diesen Effekt haben wir uns in unserem Soleinhalationsraum zu Nutzen gemacht. Der bereits erhöhte Salzgehalt in der Gradierwand umgebenden Luft, wird bei uns jedoch zusätzlich durch Zerstäubung von verdünnter 20%-iger jodierter Sole in der Kabine erhöht. Beheizte Bänke und Wände schaffen ein angenehmes warmes Klima im Raum, dessen Stimmung mit Klang zusätzlich bereichert wird. Es entsteht ein Bioklima, welches einen Aufenthalt am Meeresstrand simuliert.